Eine traditionsreiche Geschichte, die mit einem Schulgarten-Haus beginnt.
1926 beschloss der Ortsausschuss von Westerstede die Hössenweide zu kaufen, um dort
einen Volkspark einzurichten. Dieser bestand bereits 1928 aus einer großen Sportwiese,
weiteren Sportanlagen und einem Schulgarten. 1929 wurde als erstes Gebäude auf dem
Gelände das Schulgartenhaus errichtet.

Der Initiator und langjähriger Förderer war der Lehrer Rudolf Stamersen.


1932

Der Schulgarten entwickelte sich sehr bald durch den fleißigen Einsatz der Klassen und
des Lehrerkollegiums der Volksschule zu einem Ausflugsziel und Vorzeigeobjekt der
sogenannten Arbeitsschul-Pädagogik.


1932

Mit dem Kochen im Freien fand bereits so etwas wie Pfadfinder-Aktivität statt.
Als 1938 die Sportanlage durch eine Halle vervollständigt werden sollte, wurden die
Schulgärten teilweise überbaut. Während des Krieges beanspruchte die Kriegsmarine 1943
das Schulgartenhaus und 1945 diente es als Schwesternwohnung für das Lazarett, später als
Flüchtlingswohnung.


1955

1946 beginnt die Schule auf dem verbliebenen Gelände erneut mit der Schulgartenarbeit. Über
einige Jahre waren auch Volieren beiderseits des Hauses als Pflegestationen eingerichtet. Um
1959 wurde aber die Schulgarten-Nutzung eingestellt.

 

Die Pfadfinder ziehen ein
Als in Westerstede nach einer Ruhephase die Pfadfinderarbeit ab Mitte der 1970er Jahre wieder
auflebte, stellte die Stadt Westerstede 1978 das ehemalige Schulgartenhaus den Pfadfindern zur
Verfügung. Mit einem Betrag von 6000 DM, wovon die Pfadfinder 1500 DM als Eigenleistung
erbringen mussten, wurde das 50 Jahre alte Bauwerk saniert und zum Pfadiheim gemacht.


1988

Im Jahr 1992 war das Haus erneut renovierungsbedürftig. Die Stadt unterstützte die Sanierung, die
zu großen Teilen von Pfadfindern und Eltern bewerkstelligt wurde, wiederum mit 48 000 DM.
Im Zusammenhang mit der Sanierung konnte das Haus im hinteren Teil um einen Gruppenraum
und eine Toilette erweitert werden, indem ein Schuppenanbau ins Haus integriert wurde. Auch
verfügte das Haus jetzt über eine Elektroheizung und eine funktionsfähige Küche.

Im Herbst 1992 konnten die Wölflinge und Pfadfinder das schmucke Haus nach einer
Einweihungsfeier mit vielen Gästen wieder beziehen.


2012

Es dauerte nicht lange und die Gruppenräume waren wieder so hergerichtet, dass unschwer zu
erkennen ist, wer hier Herr im Haus ist. Fotos, Fahrtenerinnerungen und Pfadfindertypisches
zieren Wände und Räume und bieten so den idealen Rahmen für die Gruppenstunden. Außer in
den wöchentlichen Gruppenstunden, Stammesräten, Elternabenden, Freundeskreissitzungen
wurde nun das Heim auch für Sippenwochenenden im Winter, Spiele und Filmwochenenden des
Stammes genutzt. Auch Sippen von befreundeten Stämmen haben in vergangenen Jahren ein
Wochenende im Heim verbracht.

Eine umfangreiche Renovierung und die Erneuerung des Dachstuhls wurden im Jahr 2012 von der
Stadt genehmigt, nachdem auf die rege Nutzung durch den Stamm und die Bedeutung, die dieses
Hauses schon seit Jahrzehnten für die Jugendarbeit hatte, hingewiesen worden war.

In guter Tradition wird von den Pfadfindern selbst und immer wieder durch Eltern das
Pfadfinderheim hergerichtet. Erst kürzlich….

Die jungen Bäume des Hössenbusches, an dessen Rand vor bald 90 Jahren das Heim gebaut
wurde, überwölben inzwischen mit ihren mächtigen Kronen das kleine Haus, in dessen Räumen
sich bis heute Kinder und Jugendliche zu selbständigem Tun treffen. Für den Pfadfinderstamm, der
sich die Eiche als Namensgeber gewählt hat, ist das ein gutes Zeichen.

Hartmut Kröncke, Feb. 2018

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